Stadthund im Winter – 5 Tipps um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen
Vor einigen Monaten haben wir bereits über die Besonderheiten berichtet, denen Stadthunde im Sommer ausgesetzt sind. Gibt es für Stadthunde auch im Winter etwas Spezielles zu beachten? Was ist am Winter in der Stadt anders als auf dem Land? Bei unseren Spaziergängen durch die verschneite Stadt konnte ich ein paar Punkte ausfindig machen.
1. Streusalz kann den Stadthund im Winter belasten
Anwohner sind verpflichtet, die Gehwege von Schnee und Eis zu befreien. Das geht am effektivsten und einfachsten mit Streusalz. Umweltfreundlich ist es leider nicht und deshalb verzichten mittlerweile einige bereits darauf, auf vielen Bürgersteigen ist es aber noch in rauen Mengen zu finden. Das Streusalz greift die Pfotenballen unserer Vierbeiner an und auch, wenn der Hund Schnee mit Streusalz vermischt aufnimmt ist das nicht unbedingt gesund. Die Pfoten könnt ihr mit Pfotenbalsam schützen und innerhalb der Stadt ist es ohnehin besser, wenn der Hund gar keinen Schnee aufnimmt.
Natürlich kommt Streusalz auch auf dem Dorf zum Einsatz, aber vermutlich nicht in den Mengen, denen wir hier ausgesetzt sind.
2. Die Glasscherben – schon wieder
Wie auch im Sommer können Glasscherben für den Stadthund im Winter ein Problem sein. Noch dazu seht ihr sie unter dem Schnee nicht. Dafür die blutigen Pfotenabdrücke sofort, wenn der Hund in eine solche getreten ist. Uns ist es dieses Jahr tatsächlich passiert. Pünktlich zum ersten Schnee muss Smartie in eine Scherbe getreten sein. Zum Glück war der Schnitt nur sehr klein und oberflächlich. Solche Wunden sind aber tatsächlich hartnäckig und ist 3 Wochen lang immer mal wieder aufgegangen.
3. Löcher durch Gullys oder entfernte Absperr-Poller
Wenn es ordentlich schneit ist es nicht unüblich, dass auch auf Wegen und Straßen eine geschlossene Schneedecke liegt. Doch unter dieser Schicht können sich Gullydeckel befinden, in denen euer Hund stecken bleiben kann. Auch Löcher von Absperr-Pollern sind beliebte Stolperfallen. Gerade im Winter werden diese Poller öfter entfernt, dass die Räumfahrzeuge auch an diesen Stellen fahren können. Die Löcher sind groß genug, dass euer Vierbeiner hineintreten und z.B. mit der Daumenkralle hängen bleiben kann.
4. Split und Ölreste
Wenn kein Salz dann streuen viele unserer Nachbarn Split. Die kleinen Steinchen sollen Spitz sein, um die Schnee- und Eisschicht aufzubrechen und so für ein bisschen mehr Halt auf glatten Straßen sorgen. Da unsere Stadthunde keine Schuhe tragen sind ihre Pfoten im Winter einigen Belastungen ausgesetzt. Salz und Temperaturschwankungen machen die Ballenhaut spröde und so kann der Split sein übriges tun und die armen Pfoten verletzen. Am Besten macht ihr um die Wege, auf denen es nette Nachbarn besonders gut gemeint haben und ganze Splitberge verstreut haben einen Bogen.
Sehr häufig werden hier in der Nachbarschaft die Wege nicht von Hand frei geschaufelt sondern mit Hilfe von Maschinen geräumt. Diese „Baby-Schneepflüge“ oder „Schneefräsen“ (wie heißen die Dinger denn?) verlieren merkwürdigerweise scheinbar alle immer Öl. Das ist in kleinen Mengen sicher nicht so schlimm, aber wir achten dennoch darauf, gesund ist es sicherlich nicht.
Aufgrund von Salz, Öl und Split ist bei uns zuhause Pfoten reinigen und Pfotenbalsam ein kleines Ritual geworden. Ein tolles Rezept um Pfotenbalsam selbst herzustellen gibt es hier bei Flummi’s Diary. Nächsten Winter wollen wir das auch mal ausprobieren. Bis dahin nutzen wir im Moment dieses hier* und sind sehr zufrieden.
5. Vogelfutter und Essensreste
Unsere Städter mögen ihre Tiere. Deshalb verteilen viele in Parks und Grünflächen Vogelfutter, Meisenknödel oder Brotreste. Auch andere Essensreste, die Spaziergänger verlieren sind auch im Winter zu finden. Das meiste ist für Hunde grundsätzlich nicht giftig. Dennoch achten wir auch im Winter darauf, dass Smartie nichts vom Boden aufnimmt. In unserem ersten Winter hier in der Stadt hat Smartie einen kompletten Meisenknödel gefressen. Durch das viele Fett kam es zu ordentlichen Verdauungsbeschwerden. Ansonsten ist, zum Glück, nichts passiert. Als ich in Panik das Internet durchstöberte, wie gefährlich das wohl sei begegneten mir einige Berichte von Hundebesitzern deren Hunde einen Darmverschluss dadurch hatten.
Natürlich gibt es all das auch auf dem Land, allerdings nicht so gehäuft. Und natürlich können unsere Hunde, wie auch wir, auf Schnee und Eis ausrutschen und sich ganz genauso wie wir verletzen.
Gebt auf euch acht und genießt den Schnee, so ihr ihn denn mögt, meins ist es ja nicht 🙂