Mit Hund im Auto – Teil 1 – der beste Platz
Mit Hund im Auto unterwegs – Wo ist der richtige Platz für den Vierbeiner?
Wenn man sich in sozialen Medien oder in Hundeforen umschaut ist die Frage nach dem Hund im Auto ein Thema über das Hundebesitzer sehr viel nachdenken. Auch für uns war die Frage nach dem „wo und wie“ knifflig. Nicht nur, den sichersten Platz zu finden sondern auch einen, an dem Smartie sich wohl fühlte war gar nicht so einfach. Deshalb möchte ich euch hier in dieser Mini-Reihe alles wissenswerte über Sicherheit und Wohlbefinden im Auto erzählen. Los geht es mit dem „Wo“ fährt der Vierbeiner am Besten mit im Auto?
Rechtliches zum Hund im Auto
Rein rechtlich wird der Hund als „Ladung“ betrachtet und darf im Auto mitfahren, sofern er ausreichend gesichert ist. (§ 23 der Straßenverkehrsordnung) Das bedeutet, dass der Hund so im Auto transportiert werden muss, dass von ihm auch im Falle eines Unfalls keine Gefahr für Insassen oder andere Verkehrsteilnehmer ausgeht. Sitzt euer Hund zum Beispiel ungesichert auf der Hutablage kann er bei einem Auffahrunfall nach vorn geschleudert werden. Das geht weder für den Hund noch für euch gut aus! Auch im Beifahrerbereich hat ein Hund nur dann etwas zu suchen, wenn er in einer fixierten Box oder Tasche gut gesichert ist. (Achtet darauf, dass in so einem Fall auf jeden Fall der Airbag der Beifahrerseite abgeschaltet werden muss). Ein reines Anschnallen auf dem Beifahrersitz oder gar nur ein „Bleib“ Kommando im Fußraum reichen nicht aus.
Bedenkt neben dem Sicherheitsaspekt auch den Finanziellen. Wer der StVO zuwider handelt kann mit einem Bußgeld belangt werden. Auch wenn man nur mal eben 2 Minuten zum nächsten Waldstück fahren wollte. Und dazu kommt auch noch der Punkt, dass eure Versicherung keinen Schaden übernimmt sollte euer Vierbeiner einen Unfall verursacht haben, weil er ungesichert war. So könnte z.B. ein ungesicherter Hund auf den Fahrer springen, weil er an der Straßenseite eine Katze gesehen hat. Oder er rutscht nur auf der Rückbank umher und ihr als Fahrer seid dadurch abgelenkt. (Mehr Informationen zum rechtlichen Aspekt gibt es hier.)
Also – gesichert muss der Liebling werden. Wie genau man das am Besten machen kann erfahrt ihr im zweiten Teil dieser Miniserie.
Welcher Platz ist für den Hund im Auto am Sichersten?
Diese Frage lese ich besonders auf Facebook sehr häufig. Doch aus meiner Sicht gibt es darauf keine allgemein-gültige Antwort. Die Frage ist, in welcher Situation und für wen soll es sicher sein?
Denkt man darüber nach, welcher Platz sicherer ist als ein anderer ist auch die Frage, welche Strecken fährt man mit dem Hund besonders häufig? Denn das ist wichtig, um die Wahrscheinlichkeit eines Auffahrunfalls oder Seitenaufpralls einschätzen zu können. So ist es zum Beispiel auf Autobahnen und Landstraßen viel wahrscheinlicher, dass bei einem Unfall Front- und Heck betroffen sind. Wohingegen bei einer Stadtfahrt die Wahrscheinlichkeit steigt, dass bei einem Unfall die Seiten des Fahrzeugs getroffen werden (z.B. an Ampeln oder Einmündungen).
Ich kann mich noch an unsere Familienausflüge und Urlaubsfahrten erinnern als ich ein kleines Kind war. Bei diesen Fahrten hatten wir Kinder gemeinsam mit dem Familienhund im Kofferraum ein gemütliches Deckenlager.
Auch wenn es für mich als Kind lustig war ist das heute zum Glück verboten. Auch hat die Autoindustrie in den letzten Jahrzehnten sehr viel für den Insassenschutz getan. Es gibt nicht nur für Fahrer und Beifahrer Airbags. Auch Seitenairbags im Fond gehören mittlerweile zum Standard. Autos sind in der Regel so konzipiert, dass Motor- und Kofferraum als Knautschzone für die Insassen fungieren. Hat man das in Erinnerung kommt man schnell auf die Idee, dass die Rückbank der sicherste Platz für den Vierbeiner ist.
Rückbank oder Kofferraum?
Allerdings ist es auf der Rückbank gar nicht so einfach, den Hund so zu sichern, dass im Falle eines Falles keine Gefahr von ihm ausgeht. Viele der im Handel befindlichen Anschnall-Lösungen können schlicht die Kraft, die ein mittelgroßer bis großer Hund bei einem Auffahrunfall entwickelt nicht halten und lösen sich. Auch Stoffboxen und nicht mal die Rückenlehne der vorderen Sitze können diese massiven Kräfte aufhalten. So kann auf der Rückbank bei einem (ordentlichen) Auffahrunfall von dem Hund sehr leicht eine Gefahr für Fahrer und Beifahrer ausgehen.
Für die Menschen ist der sicherste Ort für den Vierbeiner demnach der Kofferraum. Auch für den Hund ist der Kofferraum keine schlechte Lösung. Gemeinsam mit einer stabilen Box ist es aus unserer Sicht die beste Option.
Wo fühlt der Hund sich wohl im Auto
Neben der Sicherheit ist auch das Wohlbefinden wichtig. Viele Hunde fühlen sich im Kofferraum wohler als auf der Rückbank. Der Grund ist, dass mit einer guten Box die Sicht eher eingeschränkt ist. Gerade Vierbeiner die leicht „Reisekrank“ werden sind dankbar darüber, wenn sie nicht mitansehen müssen wie die Landschaft an ihnen vorbei fliegt. Zudem ist der Kofferraum eine ebene und gerade Fläche. Das stehen, sitzen und liegen fällt der Schnüffelnase dort wesentlich leichter als auf dem weich gepolsterten, unebenen Rücksitz. Wiederum andere Hunde fühlen sich auf der Rückbank wohler, weil es näher zu Herrchen oder Frauchen ist und weil sie eine bessere Rundumsicht haben.
Auch Vor-Erfahrungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Natürlich kann man das Wohlbefinden im Auto verbessern und das Autofahren auch mit dem Hund trainieren. In unserem letzten Teil der Mini-Reihe „Hund im Auto“ gehen wir darauf näher ein.
Fazit
Aus meiner Sicht ist der beste Platz für den Hund im Auto der Kofferraum. Das liegt zum einen an der begrenzten Auswahl an Sicherungsmöglichkeiten auf der Rückbank und daran, dass mir auch meine Sicherheit und die meiner Beifahrer am Herzen liegt. Wir sind viel auf Autobahnen aber auch in der Stadt unterwegs und mir ist wichtig, dass Smartie im Auto auch zur Ruhe kommen kann und nicht nur aus dem Fenster schaut. Allerdings fährt Smartie momentan wieder auf der Rückbank mit. Von heute auf morgen hatte er im Kofferraum plötzlich wieder große Angst – die wir zunächst Schrittweise wieder verbessern wollen, bevor er wieder regelmäßig im Kofferraum mit fährt.