Gute Hundeschule / guter Hundetrainer

Wie findet man eine gute Hundeschule / einen guten Hundetrainer?
Und was ist das überhaupt?
Ich denke, irgendwann im Leben eines Hundebesitzers wird man an den Punkt kommen, an dem man eine Hundeschule oder einen Hundetrainer „braucht“.
Sei es, um an einem akuten Problem zu arbeiten, sich Hilfe bei der Grunderziehung holen möchte oder um seinen Vierbeiner gut und artgerecht auszulasten.
Seit längerem kann ich beobachten, wie Hundetrainer und Hundeschulen aus dem Boden sprießen wie Unkraut.
Jeder, der einen eigenen Hund hat glaubt, ein Hundetrainer sein zu können – kann er das?
Was macht denn eine gute Hundeschule aus?
Für mich ist eine Hundeschule oder ein Hundetrainer in allererster Linie „Menschentrainer“ – und damit sind mir bei Hundetrainern (natürlich neben einem fundierten Fachwissen, dass ich an dieser Stelle einfach mal voraus setze) folgende Dinge wirklich wichtig:
Er/Sie muss sich auf den Menschen einstellen können
Es nützt nicht viel, wenn ein Trainer zwar viel weiß, es aber nicht „an den Mann bringen“ kann. Wir Menschen sind alle unterschiedlich. Jeder Mensch wird anders motiviert und hört in ein und demselben Satz oft ganz unterschiedliche Dinge.
Ein guter Lehrer (egal für welches Thema) ist in der Lage, den richtigen Ton zu treffen und die richtigen Worte zu finden, um dem gegenüber nicht nur Fakten näher zu bringen sondern ihn auch zu
Motivieren
Ein gutes Hundetraining sollte motivieren.
Motivieren am Ball zu bleiben und weiter zu trainieren, wieder zu kommen, sich mit dem Vierbeinigen Gefährten auseinander zu setzen.
Es sollte animieren, mehr erreichen zu wollen.
Spaß
Gutes Training macht für mich Spaß.
Es ist erlaubt, auch mal zu lachen – über sich, über seinen Hund und über die Situation.
Ein guter Trainer verbreitet und vermittelt diesen Spaß.
Wer kennt sie nicht, die (Sport-)Lehrer, die einen früher immer nur gegängelt und gedrängelt haben. Sie haben sich lustig gemacht, einen selbst nieder gemacht weil sie glaubten, so den Ehrgeiz wecken zu können.
Ich habe das gehasst und tu es noch. Nur das ich mich heute entscheiden kann, diesen Lehrern den Rücken zu kehren.
Doch damit sind wir wieder bei Punkt 1 – es gibt bestimmt viele Menschen, die so ein Verhalten von Ihrem Trainer wünschen, um über sich selbst hinaus zu wachsen.
Fachwissen
Natürlich muss ein guter Hundetrainer auch ein fundiertes Fachwissen besitzen.
Damit meine ich, dass ein GUTER Trainer immer mehr als einen Weg kennt, ans Ziel zu kommen.
Wie auch jeder Mensch ist jeder Hund anders. Während der eine mit Strategie A gut fährt kann es für den anderen notwendig sein, eine andere auszuprobieren.
Aber mir persönlich ist auch
Authentizität
sehr wichtig.
Ich glaube nicht daran, dass ein Trainer eine Methode lehren kann, hinter der er nicht steht.
Entsprechend halte ich es für wichtig, dass die grundsätzliche Richtung, der Rahmen sozusagen zwischen Hundebesitzer und -trainer derselbe ist.
Vermutlich wird es nur wenige Trainer und Hundebesitzer geben, die in allen Fragen zu 100% übereinstimmen – das muss auch gar nicht sein.
Aber wenn es mir persönlich wichtig wäre (ist es nicht 😉 ), dass mein Hund ohne Leckerli erzogen wird, dann sollte ich mir einen Trainer suchen, der das tut.
Wenn ich unbedingt mit meinem Hund auf Hundesportturnieren erfolgreich sein will, dann sollte ich mir gleich einen Verein (ist in dem Fall vermutlich besser) suchen, der die gewünschte Sportart anbietet und auch auf Turniere hin trainiert.
Die Chemie
Ganz klar: Die Chemie muss stimmen.
Man wird keinen Spaß haben, keine Motivation spüren und nicht gut lernen, wenn man sich einfach nicht „riechen“ kann.
Und bei einem Hundetrainer ist das noch schwieriger als bei anderen Dingen im Leben – immerhin gibt es drei Parteien, die miteinander zurecht kommen sollten.
Zeit
Ein guter Lehrer nimmt sich Zeit.
Aber das mit der Zeit ist so eine Sache – hat man einen Hundetrainer gefunden, der wirklich toll ist, dann sind vermutlich viele andere derselben Ansicht.
Entsprechend muss man sich die Zeit mit anderen teilen – das kann schon auch ein Problem werden.
Aber mir persönlich ist sehr wichtig, dass mein Trainer, wenn ich ein wirklich wichtiges, dringliches Anliegen habe für mich erreichbar ist – sich im Zweifel „notfallmäßig“ auch mal frei schaufelt.
Mir ist auch wichtig, dass innerhalb von Gruppen auf das jeweilige Hund-Mensch-Team eingegangen wird – und von der Struktur und Zeit eingegangen werden kann.
Wie ihr seht, sind für mich ganz viele Punkte wichtig – keiner davon befasst sich mit dem Geld, auch wenn ich weiß, dass viele Trainer darüber nachdenken – „wie viel kann ich verlangen“ „ist das für meine Kunden zu viel“.
Vielleicht bin ich eine Ausnahme, aber ich glaube, die Punkte, die ich oben aufgezählt habe sind wichtiger und rechtfertigen im Zweifel auch einen höheren Preis.
Ich glaube auch nicht, das der §11, die einzige Prüfung, die man als Trainer ablegen muss, ausreicht, um einen Menschen ausreichend auf das Leben als Hundetrainer vorzubereiten.
Bis heute konnte mir niemand schlüssig erklären, warum es für fast alles in Deutschland eine geregelte, saubere Ausbildungsrichtlinie und mehrjährige Ausbildungen oder Studiengänge gibt, nicht aber für z.B. einen Hundetrainer (es gibt ja noch weit mehr „Berufe“ zu denen man sich „nur berufen“ fühlen muss, um sich den Titel selbst zu geben).
Entsprechend all meiner Kriterien glaube ich auch nicht daran, dass Empfehlungen so wirklich viel helfen.
Klar, hat der Trainer was auf dem Kasten und wie arbeitet der so grundsätzlich – DAS kann man schon abfragen, aber „findet der Trainer den richtigen Draht zu mir und zu meinem Hund?“ DAS kann man nur selbst ausprobieren.
Entsprechend hab ich auch doch den ein oder anderen Trainer „durchprobiert“ bis wir schließlich zufrieden und glücklich in unserer Hundeschule angekommen sind.
Was denkt ihr?
Was ist euch wichtig, bei der Trainerwahl?