Der Hund ist weg – 6 Tipps, wie ihr euch auf den „GAU“ vorbereiten könnt
Vor Kurzem habe ich darüber geschrieben, was man tun kann, wenn der Hund weggelaufen ist. (hier zum nachlesen)
Es gibt einige Dinge, die man im Vorfeld tun kann und sollte um eine größere Chance zu haben, dass der geliebte Vierbeiner möglichst schnell und unversehrt zurück nach Hause kommt.
1. Chippt und registriert euren Schatz
DER allerwichtigste Schritt ist, den Hund chippen zu lassen.
Der Chip ist ein kleiner Transponder, der dem Hund vom Tierarzt implantiert wird (meist in den Schulterbereich). In vielen deutschen Bundesländern besteht noch keine generelle Pflicht, den Hund chippen zu lassen.
Auch wenn ihr in einem Bundesland lebt in dem es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist: Bitte lasst euren Hund chippen.
Doch mit einem Gang zum Tierarzt ist es nicht getan!
Da auf dem Microchip nur eine einzelne Nummer gespeichert ist muss diese Nummer anschließend in einer bundesweiten Datenbank auch mit dem Namen und der Adresse des Halters verknüpft werden – ansonsten ist der Chip im Falle eines Falles völlig wertlos.
Die Registrierung ist super einfach – man kann bei Tasso online alle Daten eingeben und die Registrierung vornehmen – und schon kann der Besitzer ausfindig gemacht werden, wenn der Hund „herrenlos“ aufgefunden wird.
Tasso ist ein Tierschutzverein, der sich (auch) sehr um das auffinden und nach Hause bringen verlorener Tiere kümmert.
Wenn der Hund (oder die Katze) vermisst ist stellt Tasso kostenfrei Flyer zur Verfügung, die ausgedruckt und verteilt werden können.
Mit einem Chiplesegerät kann die Microchipnummer des Tieres auslesen und die Nummer bei Tasso gesucht werden – auf diesem Weg sind schon sehr viele vermisste Tiere wieder sicher nach Hause gekommen.
Hier geht es zu den Erfolgsgeschichten von Tasso
2. Speichert wichtige Nummern in eurem Handy ab
Recherchiert und speichert bereits in einer entspannten Minute zuhause auf dem Sofa alle wichtigen Nummern, wie etwa die von Tasso und von Tierheimen in der Nähe. Viele Mobiltelefone bieten die Möglichkeit, Telefonbucheinträge zu „taggen“ oder zu gruppieren.
So muss ich in meinem iPhone nur „Smartie“ in das Suchfeld eingeben und schon bekomme ich alle Einträge, die ich mit diesem Namen verbunden habe – in einer Notsituation sollte man so wenig Handgriffe wie möglich benötigen – das Gehirn arbeitet dann einfach nicht mit voller Leistung 😉
Wichtig ist auch, dass ihr euer Handy beim Spaziergang dabei habt – im besten Fall auch noch eine zusätzliche Powerbank – gerade jetzt im Winter macht die Kälte in der Jackentasche unseren Handys zu schaffen.
Glaubt mir – wenn ihr euren Hund verloren habt wollt ihr nicht mit leerem Akku auf dem Feld stehen. Mir ist das passiert – keine schöne Situation, zum Glück hatte unsere Begleitung eine Powerbank dabei.
Seitdem gehe ich auf größere Runden immer nur mit meinem externen Akku.
Dieser hier ist sehr gut, nicht zu groß, nicht schwer und hat jede Menge Leistung.
3. Tretet „entlaufen&gefunden“ Gruppen in sozialen Medien bei
Auf Facebook gibt es jede Menge regionale Gruppen, in denen die Teilnehmer entlaufene aber auch gefundene Haustiere posten können.
Diese Einträge werden von den anderen Teilnehmern weiter geteilt und verbreiten sich so sehr schnell.
Dort finden sich auch viele sehr, sehr hilfsbereite Menschen, die nicht nur mit Rat sondern auch mit Tat (z.B. Flyer verteilen) zur Seite stehen.
Wenn ihr euch bereits vorher in diese Gruppen aufnehmen lasst wird ein Post, dass ihr euren Hund vermisst sich in eurer Region schneller verbreiten.
4. Gebt eurem Hund eure Telefonnummer mit
Ich bin ganz ehrlich: Smartie trägt seine Steuermarke und die Tassomarke nicht mit sich – die habe ich bei mir.
Dafür geht mein Hund aber nur mit meiner Telefonnummer aus dem Haus.
Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, man die Nummer an den Hund bekommt. Ganz klassisch kann man sich eine Marke mit der Telefonnummer gravieren lassen.
Für alle, die das Geklimper (so wie ich) nicht mögen gibt es mittlerweile unzählige andere Materialien, die man mit der Telefonnummer bedrucken/gravieren kann.
Darunter z.B. Holz, Filz oder Leder.
Man kann auch das Halsband oder Geschirr mit der Nummer bedrucken/besticken lassen.
Manche Geschirre haben auch ein kleines Täschchen/einen Einschub für Marken, dass sie am Hund sind aber eben nicht klappern (z.B. das Ruffwear Front Range).
5. Der GPS Tracker
Smartie trägt ihn – immer wenn er
- leinenlos oder
- in fremdem oder
- in wildreichem Gebiet mit mir unterwegs ist.
Auch wenn ich ihn in fremden oder wildreichen Gebieten nicht ableine bleibt der Tracker am Hund. Wenn mir die Leine aus der Hand rutscht oder gar reißt haben wir so immer noch ein „Sicherungsnetz“.
Der Vorteil des Trackers liegt klar auf der Hand: Auch wenn der Hund wegläuft weiß Frauchen oder Herrchen wo er ist und er kann wieder gefunden werden.
Ich empfehle in wirklich jedem. Besonders aber Menschen, die gerne die Schleppleine schleifen lassen.
Es ist schlimm, wenn der Hund entläuft – aber noch schlimmer, wenn er mit Schleppleine entläuft.
Früher oder später wird sich die Leine irgendwo verfangen – dann ist es wichtig, dass ihr euren Liebling schnell wieder findet.
Wir nutzen das Tractive System (nein, ich werde für diese Zeilen nicht bezahlt, ich bin nur wirklich, wirklich überzeugt davon) und es hat sowohl Smartie als auch mir (da bin ich sicher) das Leben gerettet.
Der Tracker ist meiner Meinung nach fast ein bisschen zu groß, aber er stört Smartie überhaupt nicht. Er hat eine wirklich lange Akkulaufzeit und meldet sich auch, wenn der Akku zur Neige geht (mittels Push-Benachrichtigung aufs Handy).
Die Ortung funktioniert auch im Wald sehr zuverlässig und genau.
Wenn sich euer Hund irgendwo befindet könnt ihr ihn ganz einfach „wieder einsammeln“.
Mein Tipp, wenn ihr den Tractive benutzen wollt: setzt euch vorher mal hin und „übt“ mit der App. Es gibt die Möglichkeit, euren eigenen Standort zuzuschalten und es gibt auch die Möglichkeit zwischen Karten- und Satellitenansicht zu wechseln (das habe ich erst hinterher gelernt 😉 ).
Hier ein Link zum Tractive auf Amazon
6. Setzt euch mit dem Thema auseinander
Wie bei allen „Katastrophen“ (ja, es ist eine Katastrophe für mich, wenn mein kleiner Schoko Drop plötzlich weg ist) hilft es viel, sich vorher mit dem Thema zu beschäftigen und auseinander zu setzen.
Zumindest ich werde ruhiger, wenn ich einen „Plan“ habe und weiß, was zu tun ist.
(Titelbild von R&M Fotografie – der tollsten Hundefotografin, die ich mir vorstellen kann)