Fremdbetreuung – aber wie?

Manchmal im Leben eines Hundes gibt es Zeiten, da kann man nicht bei seiner Menschen-Familie bleiben.
Sei es, weil Herrchen oder Frauchen krank sind, weil sie beruflich für einige Zeit weg müssen oder weil sie andere Verpflichtungen haben, zu denen der geliebte Vierbeiner einfach nicht mit kann – was dann?
Als „Helikopter-Frauchen“ ist es für mich ganz, ganz besonders schwer, den kleinen Schlumpf jemand anderem „in die Hand zu drücken“.
Aber es gibt doch eben auch (leider) in meinem Leben Situationen, zu denen Smartie nicht mit kann.
Bevor er bei uns eingezogen ist habe ich mir das alles ehrlicherweise wesentlich einfacher vorgestellt.
Dann wird halt ein Inserat geschaltet und ein Sitter gesucht. Oder der Hund kommt ganz einfach in eine der endlos vielen Hundetagesstätten, Dog Motels, zu einem Gassi-Gänger, der Nachbar oder Freund wird gefragt oder oder oder.
Dann kam der kleine, schwarze Wirbelwind – und irgendwie war es dann gar nicht mehr so einfach.
Gruppenbetreuung?
Einzelhaltung?
oder gar Zwingerhaltung?
Smartie ist ein Herz von einem Hund … Aber halt doch ein „Hasenfuß“.
Er ist sehr sensibel, eher schüchtern, er hat große Verlassensängste (was das Thema der Fremdbetreuung ja noch wichtiger macht) und: er pöbelte vom ersten Tag ganz kräftig an der Leine, wenn ein anderer Hund zu nahe kam.
Nach viel, viel und intensivem Training ist das „zu nahe“ inzwischen tatsächlich händelbar, allerdings ist der Schlumpf kein Hund, den man einfach so in eine Gruppe fremder Hunde werfen kann. Also fielen für uns bereits viele der „typischen“ Hundetagesstätten raus – ich wollte dem kleinen Sensibelchen einfach nicht antun, dass er in einer Gruppe von 8 – 15 Hunden „irgendwie zurecht kommen“ sollte.
Daraufhin haben wir uns auf einigen der einschlägigen Plattformen nach einer Einzelbetreuung umgesehen.
In meiner Wunschvorstellung war es eine junge Frau, die für die Zeit der Betreuung zu uns nach Hause kommt, den Schlumpf kuschelt und knuddelt als wäre sie wir und auch genauso mit ihm Gassi geht und „arbeitet“ – so, wie ICH es tun würde.
Weit gefehlt – das gibt es nicht.
Dabei dachte ich tatsächlich, meine Erwartungen wären gar nicht mal so hoch und die Bezahlung, die ich anbot gar nicht mal so wenig. (Falls das hier jemand liest, der gerne .. na, ihr wisst schon 😀 )
Allerdings musste ich lernen, dass die meisten Menschen, die sich als Hundesitter anbieten ein eigenes, sehr klares Bild davon haben, wie sie mit Hunden umgehen – und das das in großen oder kleinen Dingen einfach mit meinen Ansichten kollidiert.
Ja – sicher – ein Hund kann unterscheiden. Er weiß genau, dass die Regeln beim einen Menschen nicht zwangsläufig auch die Regeln beim anderen sind – aber wenn man, wie wir zwei Jahre sehr hart daran trainiert, dass Häuptling Hund sich bei Sichtkontakt zu anderen Hunden entspannen kann, dann möchte man diesen Erfolg nicht gefährdet sehen.
Die Einzel-Hunde-Betreuung fiel damit also auch aus – was blieb war die böse Zwingerhaltung.
Mein Hund in einem Zwinger?
Der kleine Schlumpf, der aus dem Tierheim kommt zurück in vier kahle Wände? Im schlimmsten Fall alleine? Ohne menschlichen Kontakt.
Zwei Jahre haben wir gesucht – endlos viele Hundepensionen dabei angeschaut (evtl. schreibe ich irgendwann noch ein „best of“ der schlimmsten Erlebnisse ;), sehr, sehr viele nette und nicht so nette potentielle Hundesitter kennengelernt – und schließlich haben wir glaube ich unser Traum-Zuhause auf Zeit gefunden